Drucker sind (change my mind) ein de-facto Endgegner, möchte man GNU/Linux im Alltag einsetzen. Aber GNU/Linux wäre nicht GNU/Linux, wenn die Lösung nicht derartig leicht und angenehm wäre, wenn man sie den einmal gefunden hat. Im Folgenden die einigermaßen komfortablen Wege einen Drucker unter diversen Distributionen einzurichten -- Beispiel steht hier der Brother DCP-J315W, der über das Netzwerk verwendet werden soll. Ansonsten ist ganz allgemein die (leider etwas unvollständige) Openprinting-Datenbank (https://www.openprinting.org/printers) zur Druckersuche zu empfehlen. Dort werden GNU/Linux-freundliche Drucker aufgeführt.
Debian, Debian-Derivate
- Brother bietet Treiber für Drucker an (Hallelujah, Heureka und 666!)
- zentrale Anlaufstelle für alle Brother-Treiber, die nicht in den Debian-Repos enthalten sind, ist die offizielle Website: https://support.brother.com/g/b/productsearch.aspx?c=eu_ot&lang=en&content=dl
- nachdem man durch die Seite navigiert hat (die Suchfunktion scheint Stand Ende Juni 22 kaputt zu sein), wählt man als Debian-Nutzer*in die Option "Linux (deb)" für Treiber im .deb-Paketformat
- einigermaßen empfehlenswert ist es, die Treiber über das "Driver Install Tool" zu installieren
- Vorsicht: die Druckereinrichtung über das Script funktioniert nicht (mehr), zumindest, wenn der Brother über das Netzwerk betrieben werden soll
- dementsprechend: besser das Tool "system-config-printer" nutzen: 'sudo apt update && sudo apt install system-config-printer' -> 'Hinzufügen' -> nach Netzwerkdruckern suchen
openSUSE Leap und Tumbleweed
- die Nutzung von openSUSE Leap oder Tumbleweed macht, zumindest nach meinen Erfahrungen, bei der Installation des Druckers keinen Unterschied
- an Stelle der deb-Option wählt man auf der Downloadseite wählt man für openSUSE "Linux (rpm)" für .rpm-Treiber
- zunächst sollten die glibc-32bit-Bibliotheken installiert werden, sollte das nicht bereits an anderer Stelle geschehen sein: 'sudo zypper install glibc-32bit'; zuvor ist es zu empfehlen, ein Systemupdate über 'sudo zypper up' bei Leap bzw. 'sudo zypper dup' bei Tumbleweed vorzunehmen
- im nächsten Schritt sollte die Firewall (zeitweise) deaktiviert werden (YaST Firewall), um Problemen bei der Erkennung des Netzwerkdruckers vorzubeugen
- sind diese Vorraussetzungen erfüllt, kann der Drucker über 'YaST Printer' erkannt und eingerichtet werden (Hinzufügen und Drucker finden lassen)
- ggf. kann die Firewall auch nach der Installation Probleme machen, wobei ich hier noch rumtesten muss
- über YaST lassen sich auch einige Druckertreiber nachinstallieren, der Treiber für den DCP-J315W ist aber beispielsweise nicht dabei
Ubuntu und Ubuntu-Derivate
- die Druckereinrichtung unter Ubuntu ist, soweit ich weiß, sehr ähnlich zu der bei Debian, da Ubuntu auf Debian basiert und zu großen Teilen .deb-Pakete nutzt
- unter https://wiki.ubuntuusers.de/Drucker/Brother/ findet sich ein gut verständlicher Wikieintrag von den UbuntuUsers, dabei sollte man jedoch beachten, dass gerade Wikiartikel schnell zeitlich 'ablaufen' können.
Slackware (und kompatible Derivate)
- Brother stellt keine Pakete für Slackware bereit, daher müssen erst die rpm-Pakete in tar.xz-Pakete konvertiert werden, wie genau das funktioniert, ist in den SlackDocs ausführlich dokumentiert: https://docs.slackware.com/howtos:hardware:brother_printer_installation
- über 'system-config-printer' lässt sich der Drucker leicht einrichten, das Programm ist in einer vollständigen Slackware-Installation bereits enthalten
Arch (GNU) Linux und Derivate
- Brother paketiert keine Treiber für Arch
- über das AUR lassen sich jedoch einige Treiber nachinstallieren, manche finden sich in den Haupt-Repos
- Tipp: ein AUR-Helper wie Trizen erleichtert den Umgang mit dem AUR ungemein
Fedora Workstation und Fedora Spins
- wie auch bei openSUSE müssen unter Fedora rpm-Pakete installiert werden, das funktioniert komfortabel über einen Doppelklick auf ein entsprechendes Paket
- obwohl das Programm teils ziemlich langsam ist, empfehle ich allen, die Geduld mitbringen, die Verwendung von dnfdragora für diese Doppelklicktaktik. Aber hey, über die Konsole geht es ja jederzeit immernoch.